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Unter heiterem freien Himmel

Serenadenkonzert des Oberton String Octets am 16. August 
im Landhaus Sonnleitner

Bildergalerie | Programmzettel

Gelassene Heiterkeit – heitere Gelassenheit, das steckt hinter dem Wort „Serenade“. Wenn diese dann auch noch an einem der lauesten Sommerabende wie von der Bezeichnung her vorgesehen unter freiem Himmel und so romantisch ausfällt wie im Innenhof des Landhauses Sonnleitner in Mauthen, dann ist das Konzerterlebnis perfekt. 

„Oberton String Octet“ nennt sich das zurzeit einzige fixe Streichoktett Europas und es ist fürwahr ein gute Laune verströmendes Vorzeige-Ensemble. „Auf Saiten aufgefädelt“: acht MusikerInnen aus sieben Nationen (Österreich, Lettland, Litauen, Portugal, Italien, Chile und Ungarn). Frisch und froh stellten sich die zwei Damen und sechs Herren in den beiden Lauben des Säulenganges auf. Alle jünger als 30 Jahre und schon solch großartige „Paganinis“ und „Tartinis“. Als Zuhörer durfte man sich eigentlich gar keine Gedanken machen, wie so ein perfektes Spiel technisch funktionieren kann. Besser man lehnte sich zurück und badete im Genuss der Musik und der gewinnenden Ausstrahlung der sympathischen Musikerinnen und Musiker. Zwei erste, zwei zweite Geigen, zwei Bratschen und zwei Celli musizierten „um der Seele gut zu tun“.

Dem „Allegro“ aus der kleinen Nachtmusik von W. A. Mozart folgte die Serenade in E- Dur von Antonin Dvořák. Töne so zart wie der Flügelschlag eines Schmetterlings, übermütig in die Luft geschleudert, mit Seele zum Schmelzen gebracht oder mit scharfen Akzenten geerdet. Nur Könner vermögen es, sich wiederholenden Takten so viele verschiedene Farben zu geben.

Hymnengleich begann die Serenade in C-Dur op. 48 von Pjotr I. Tschaikowski, hymnenhaft hörte sie auf. So manche Pirouette im Walzertakt wurde gedreht, so manche Aufforderung untereinander augenzwinkernd übermittelt, so manches Piano gespielt als verliere es sich im Nichts, und als Kontrast dazu Fortissimi auf  peitschenden Wellen der Musik.

Es war das vorletzte Konzert des „Via Iulia Augusta Kultursommers 2024“ und es erwies der qualitativ hochstehenden Reihe – heuer unter dem Motto „Woher? Wohin?“ – alle Ehre.

Lilly Papsch

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