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Diknu Schneeberger Trio Bahnhof Kötschach-Mauthen 3.8.2024

Bildergalerie | Programmzettel

Der Bahnhof Kötschach-Mauthen ist zwar von der ÖBB stillgelegt, aber dank vieler engagierter Eisenbahnliebhaber äußerst lebendig. Zunächst war der Dokumentarfilm „Wankostätten“ von Karin Berger zu sehen, in dem der KZ-Überlebende Karl Stojka über das Leben der Roma und Sinti in Wien Favoriten und ihr gewaltsames Verschwinden erzählte und der die ZuseherInnen berührt und wohl auch verstört zurückließ. 
Doch dann: Balsam für die Seele mit der Musik von Diknu Schneeberger, Julian Wohlmuth und  Martin Heinzle. Eine Melodiegitarre, eine Rhythmusgitarre und ein Kontrabass, das ist die auf den Kern reduzierte Besetzung für Gitarrenjazz in der Nachfolge von Django Reinhard und vielen anderen Sinti- und Romamusikern. Im Nu verzauberten die drei das Publikum mit ihrem schwungvollen Rhythmus, feinstem erdigen Bass-Groove und Diknus schönen, ins Herz gehenden Melodien. Man spürte sofort, das diese Musik voll heiterer Gelassenheit und Frische etwas ganz Besonderes ist. 


Diknu ist eine in sich ruhende Persönlichkeit, seine Gefühlswelt strahlt in seinen Kompositionen und der brillanten Ausführung, teilt sich mit durch seine Fingerspitzen auf den Gitarrensaiten. Er erzählte ein wenig über die Entstehung einiger seiner Kompositionen, vom großen Geschenk, das seine Kinder für ihn bedeuten, von Wegen, die gesucht und gefunden wurden. Schließlich brachte er seine Herkunft als Sinti-Zigeuner zur Sprache und merkte an, dass die angeblich „politisch korrekte“ Nicht-Verwendung der Bezeichnung „Zigeuner“ in Wirklichkeit die Auslöschung ihrer Identität beabsichtigt. Mit dem Stück „Hope of Universe“, Standing Ovations und zwei Zugaben entließen die Musiker das Publikum in die ruhige Sommernacht.

https://diknuschneeberger.com
https://www.gailtalbahn.at/

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