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„Woher komme ich und wo bin ich?“ Arabisch-europäische Klangwelten
Rezension von Lilly Papsch
Mit vollem Haus und Standing Ovations ging die 13. Spielsaison des Via Iulia Augusta Kultursommers zu Ende. Wegen des regnerischen Wetters fand das letzte Konzert unter dem Motto „woher? wohin?“ im neuen freundlichen Saal des Drauforums in Oberdrauburg statt, das mit seinen großen, geöffneten Fenstern einen Blick ins Freie und einen würdigen Rahmen für das das Konzert der syrischen Sängerin Basma Jabr und ihrer Band bot.
Als Ehrengäste waren Landeshauptmann und Kulturreferent Dr. Peter Kaiser und Nadja Kayali, die Intendantin des „Carinthischen Sommers“ als Kooperationspartnerin anwesend. In seiner Begrüßungsansprache würdigte der Landeshauptmann das erfolgreiche Kulturfestival in der Region, bei dem drei Gemeinden tälerübergreifend zusammenarbeiten. Er betonte die wichtige Rolle von Kunst und Kultur in unserer Gesellschaft, es gehe darum, Menschen zusammenzubringen. An die Intendantinnen Nadja Kayali und Helga Pöcheim gerichtet, merkte er auch an: “Kunst und Kultur sind weiblich”.
So hell wie der Saal war die Musik an jenem Abend nicht immer, es lag auch viel Schwermut in den Liedern der über Damaskus und Istanbul nach Wien geflüchteten Sängerin. Das Schicksal bürdete ihr das Ausgesetzt-Sein im Fremden auf, gab ihr aber auch die Kraft, nie stehen zu bleiben, ganz so wie der Fluss Euphrat, auf arabisch „Furat“, der die Länder und Kulturen Mesopotamiens verbindet und den sie als Metapher und Titel für ihr Musikprojekt gewählt hat. „Furat“ ist gleichzeitig ein Frauenname, und gemeinsam mit dem syrischen Oud-Spieler Mohannad Nasser, der österreichischen Kontrabassistin Judith Ferstl, dem spanischen Klarinettisten Oskar Antolí und dem Schlagwerker András Déz aus Ungarn kleidete sie die Lieder von beliebten arabischen Sängerinnen des 20. Jh. in ein zeitgenössisches Klanggewand mit jazzigen Elementen.
Die arabische Oud – eine Kurzhalslaute mit geknicktem Steg – gilt als Urfom der Laute und war hierzulande erstmals zu hören. Im Zusammenspiel der MusikerInnen mit Basmas kraftvoller klarer Stimme fand sich das Publikum erstaunlich rasch in die für unsere Ohren ungewohnte Klangwelt ein. Es brauchte keine Sprachkenntnisse, um vom ganzen Gefühlskosmos der von der Musik erzählten Geschichten berührt zu sein.
Mag. Helga Pöcheim, die künstlerische Leiterin und Organisatorin des Via Iulia Augusta Kultursommers zeigte sich nach einem Dutzend vom Publikum höchst honorierter Veranstaltungen glücklich über die hohe Wertschätzung.
Wie alle vorhergehenden Konzerte endete auch dieses mit „Das letzte Wort hat die Musik“.
Die Frage nach einer Fortsetzung im nächsten Jahr dürfte schon beantwortet sein.
Aussendung des Landespressedienstes
LH Kaiser: „Kunst und Kultur bringt Menschen zusammen“
… Bei seinen Begrüßungsworten sagte Landeshauptmann und Kulturreferent Peter Kaiser, er habe tiefsten Respekt für die Veranstaltungsreihe „Via Iulia Augusta“. Kaiser überbrachte der künstlerischen Leiterin des Kultursommers Helga Pöcheim und den VIA-Bürgermeistern Stefan Brandstätter und Josef Zoppoth die positive Nachricht, dass die Landesregierung kürzlich eine dreijährige Förderung für dieses wichtige Projekt beschlossen habe.
„Kunst und Kultur nehmen in der heutigen Gesellschaft eine immer wichtigere Rolle ein, denn sie verbinden Menschen. In einer Zeit, in der wir wieder Krieg und Fluchtbewegungen erleben müssen, ist ein Standortwechsel für viele Menschen leider an der Tagesordnung. Daher versuchen wir in Kärnten auch, mit Kunst und Kultur Menschen zusammenzubringen – das ist eine Aufgabe, die wir seitens des Landes sehr gerne unterstützen“, so Kaiser. Der Landeshauptmann gratulierte Intendantin Helga Pöcheim in weiterer Folge nicht nur zur Ausrichtung des erfolgreichen Kulturfestivals, sondern mit einem kleinen Präsent auch zu ihrem Geburtstag. …
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