Bildergalerie | Programm-Speisezettel
„Brix Trix“ machte Appetit auf mehr
Rezension von Lilly Papsch
„Brix Trix“ trat am Sonntag 28. Juli 2024 beim „Via Iulia Augusta Kultursommer“ auf. „Brix Trix“, das sind eine Dame und zwei Herren, durch deren Adern – man möchte fast sagen – nichts als Musik rinnt. Das Programm ihres Konzertes, das wegen Gewitterwarnung vom Herkulestempel auf der Gurina in den Kultursaal in Dellach verlegt worden war, war als eine Speisekarte mit Vor-, Haupt- und Nachspeisen beschrieben. Sich einem vorgegebenen Schema unterzuordnen passt aber so gar nicht zu den drei ausgeprägten Persönlichkeiten. Im Miteinander lieben sie das Durcheinander. Ein klassisch begonnenes Stück klingt ruckzuck nach Jazz oder Dixie, nach Volksmusik und Jodler oder gar spanisch, kurz gesagt, es ist alles drin, wenn Posaune, Trompete, Gitarre, Tuba, Stimme oder das Didgeridoo loslegen.
„Wir sind nicht da um euch zu schonen“, meinte Christine Graßmann, die 20 Instrumente spielen und mit ihrer Kraft vermutlich aus einem schäbigen Stück Holz auch noch ein paar Töne herausquetschen kann. Die Riesen-Tuba jedenfalls bläst die zarte Frau, als ob nichts dabei wäre. Zwischendurch singt und jodelt sie oder erklärt, wie es zu diesem und jenem Stück überhaupt gekommen ist. „Gatto nero“ und „Fein sein“ stammen z. B. von Andreas Reiter, dem Posaunisten, der in Vollmondnächten zwangsweise komponiert statt zu schlafen, dem wie kaum einem anderen so weiche und flinke Posaunentöne gelingen und der auch gerne in die Knie geht, wenn es sein Didgeridoo verlangt.
Zwischen Christine und Andreas saß Adi Hollaus, spielte Gitarre, sang „Come again“ von John Dowland zum Dahinschmelzen und nahm als Verneigung vor dem aus Osttirol zahlreich angereisten Publikum „Schenkt man sich Rosen aus Tirol“ aufs Korn. Humor im Dreierpack. So brav, wie sie scheinen sind sie nicht. „Wir wechseln rücksichtslos von Alt zu Neu“, d. h. sie verbeugten sich vor Johann Sebastian Bach, Melchior Franck, Johannes Brahms, Florian Bramböck und vor so manchem Kärntner Volkslied auf ihre eigene krumme und schräge, aber immer respektable Weise. Wenn ihre Musik „gekocht“ wird, dann nach Gusto des Augenblicks. Viele Gewürze für die Seele, das Schnapstrallala auf den Wirt im hintersten Gesäuse, ein Schöpfer Sauerkraut für die Verdauung gehören jedenfalls dazu. Das nach dem Rezept „Misch-Masch“ servierte Musikmenü mundete und machte Appetit auf mehr.
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